Treffen der Generationen
Nachdem Gedenken an die verstorbenen Kameradinnen und Kameraden, stellte in seiner Eröffnungsrede 1. Vorstand Heiko Hartmann kurz die Aufgaben des Vereins vor. Viel sei geschafft worden, in den letzten Jahrzehnten. Auch hatte sich die Feuerwehr selbst, von einer kleinen Ortswehr hin zu einer Stützpunktwehr entwickelt. Aber auch die Aufgaben sind in den Jahrzenten gewachsen und so hatte man sich überlegt, das 150jährige Jubiläum der Feuerwehr unter das Thema „Treffen der Generationen“ zu setzen, weil gerade die Weitergabe des Wissen und die Kameradschaft untereinander, in der heutigen Zeit ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehr ist.
Bürgermeister Wolfram Göll, beglückwünschte die Wehr zum 150jährigen Bestehen, 150 Jahre lang das Leben von Menschen und deren Hab und Gut zu schützen ist keine Selbstverständlichkeit. Auch er merkte in seiner Rede an, dass in den vielen Jahren, auch viele neue Aufgaben dazu kamen. Sein eigenes Leben und seine Gesundheit einzusetzen um Menschen zu retten, ist das Beste was man tun kann - wahre Nächstenliebe, so Göll. Darum hat die Gemeinde auch die Pflicht, dafür zu sorgen, dass alle Frauen und Männer immer gesund und sicher vom Einsatz zurückkommen. Der Beschluss zur Fortführung des Feuerwehrbedarfsplan war bis jetzt ein wichtiger Punk in seiner Dienstzeit, für die größte Aufgabe der Zukunft sieht er, dass weiterhin die Tagesalarmsicherheit in der Gemeinde gegeben ist.
Landrat Ben Schwarz sieht gerade als neuer Landrat solche Veranstaltungen als etwas Besonderes an. 150 Jahre bedeuten, wenn man es hochrechnet, 6 Generationen Frauen und Männer die ihre Freizeit für den Schutz der Bevölkerung hergeben. Schmunzeln musste er über die früheren Regeln, die er in der Chronik der Feuerwehr fand. Es mag sich viel geändert haben, die Identität der Feuerwehr ist aber gleichgeblieben. Gerade in der heutigen Zeit ist die Weitergabe des Wissens und das Engagement eine große Kunst, die die Feuerwehr allerdings sehr gut ausübt.
MdL Volker Bauer schaute als aktuell dienstältester Gemeinderat auf viele Entscheidungen zurück, die im Gemeinderat zum Thema Feuerwehr beschlossen wurden. Er blickte auch auf das 1973 veranstaltete Jubiläumsfest zurück, bei dem er als kleiner Bub vom anwesenden Ehrenbürger Hans Gsänger eine blau-weiße Fahne geschenkt bekommen hatte. Auch richtete er die Glückwünsche im Namen von Ministerpräsident Markus Söder und Innenmister Joachim Hermann aus. Er versprach, auf allen Ebenen, immer das möglichste für die Feuerwehren zu geben, und bedankte sich bei Kommandant Masching, sowie Vorstand Hartmann für die die geleistete Arbeit, besonderen Dank ging an stellv. Kommandant Florian Sander, für die stetige und gute Jugendarbeit die er leistet.
Kreisbrandrat Christian Mederer wies in seiner Rede darauf hin, dass es bei 150 Jahren Feuerwehrleben fast nicht mehr möglich sei, die ganzen Übungs- und Einsatzstunden hochzurechnen, die von den Feuerwehrfrauen und -männern geleistet wurden. Gerade im Bereich Feuerwehr wird die Technik immer komplizierter. Technik beschaffen ist immer einfach, aber wichtiger sind die Menschen die sie verstehen und bedienen können, aus diesem Grund bedankte er sich bei allen Anwesenden Einsatzkräften für Ihren Dienst.
Kommandant Fabian Masching blickte auf die Highlights der letzten 25 Jahre der Freiwillige Feuerwehr Kammerstein zurück. In der Gegenwart angekommen, hat für ihn persönlich die Sicherheit der Mannschaft durch Ausbildung, ordentliche Schutzausrüstung und Gerätschaften oberste Priorität. Für die Zukunft sehe er es in der Verantwortung der Gesellschaft sich weiter im Feuerwehrdienst zu beschäftigen. Hier sei das Standing der Feuerwehren und die Erwartungen sehr wichtig. Aber auch die Verantwortung der Gemeinde im Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz ist nicht zu Vernachlässigen. Zum Schluss bedankte er sich noch bei den anwesenden Feuerwehrfrauen und -männer, auf die er sich immer verlassen kann.
Christoph Weinhard, Vorstand der Patenwehr Götzenreuth-Gauchsdorf hatte die seit 1880 geführte Feuerwehr-Chronik dabei. Damals waren Männer aus Neppersreuth bei ihnen, in der Feuerwehr. Durch die Gebietsreform in den 70er Jahren kam Neppersreuth zu Kammerstein. Um sich der früheren Verbindung zu erinnern, wurde zum 100jährigen Jubiläum der Feuerwehr Kammerstein die Feuerwehr Götzenreuth-Gauchsdorf zur Patenwehr ernannt. Aber nicht nur diese Geschichte, auch der Heidenberg verbindet die Wehren, so dass auch heute noch bei Übungen oder Einsätzen eine gute Zusammenarbeit herrscht. Mit dem Wunsch die Freundschaft fortzuführen überreichte er 1. Vorstand Hartmann eine Uhr für das Gerätehaus als Geschenk, sowie einen Wertgutschein für eine Brotzeit. Dieser soll nach Hartmann gemeinsamen eingelöst werden.
Jörg Deffner, Ortsbeauftragter der Johanniter-Unfall-Hilfe Schwabach-Roth e.V. beglückwünsche die Wehr zu ihrem Jubiläum. Zwischen beiden bestehen zwei Verbindungen, zum einem Pfarrer Stefan Merz, zum anderen der Helfer vor Ort, der auch von ihnen gestellt wird und von Kammersteinerinnen und Kammersteinern besetzt ist. Er überreichte Hartmann eine kleine Geschenketüte, die gerne unter den Mitgliedern verteilt werden darf.
Altbürgermeister Walter Schnell erinnerte sich noch an das alte Feuerwehrhaus am Birkenhang. Damals musste man sich noch die Stiefel teilen, wichtig war es aber vorher sie auszuleeren, da u. U. eine Maus ihr Nest darin gebaut hatte. Über die Jahre hatte sich die Feuerwehr entwickelt, beim damaligen legendären 100jährigen Jubiläumsfest nahm der Verein eine fünfstellige Summe ein, die lange gespart wurde. Beim 125jährigen Jubiläumsfest war damals Innenmister Günther Beckstein zu Besuch in Kammerstein. Er bedankte sich bei Hartmann und Masching für die gute Arbeit, aber auch bei Sander, der zwar nicht „vorne dran steht“ aber das „Mädchen für Alles“ sei. Auch bedankte er sich als ehemaliger Dienstherr bei allen Einsatzkräften für ihre Arbeit. Wichtig sei es, die Waage zwischen Kameradschaft und leistungsfähigen technischen Dienst zu halten, aber auch die Zusammenarbeit innerhalt der Gemeinde und darüber hinaus aufrechtzuerhalten.
Landrat a. D. Herbert Eckstein schaute sich vorher die Festschrift zum 125jährigen Jubiläum an, „heute wäre steirischer Abend“, lachte er. Gerade bei der Feuerwehr lernen wohlbehütete Kinder, spielerisch Fingerfertigkeit, was eine sehr wichtige Aufgabe in der heutigen Gesellschaft ist. Auch im Landkreis haben sich die Strukturen der Feuerwehr in den Jahrzehnten gewandelt, so wurden viele zentrale Aufgaben, dezentral verteilt. 5.000 Frauen und Männer sind bei der Feuerwehr im Landkreis. Er wurde anfangs immer belächelt, aber Frauen müssen zukünftig ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehr werden, um die Aufgaben der Zukunft auch weiterhin bewältigen zu können. Früher war es noch wichtig, immer größere Autos und mehr Technik anzuschaffen, bis man feststellte, dass man keine Fahrer mehr hatte. Somit ist es wie immer, der Mensch muss im Mittelpunkt stehen.
Zwischen den Reden lud der Verein, alle Gäste zu einem reichhaltigen warmen Buffett ein, dass sich jede und jeder gern schmecken ließ.
Nach den vielen Grußworten, durfte Landrat Ben Schwarz noch das Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40 Jahre aktiven Dienst in Gold an Hans Günzel und Robert Heubeck verleihen, sowie das Ehrenzeichen für 25 Jahre aktiven Dienst in Silber an 2. Vorstand Heidi Seubelt, 1. Vorstand Heiko Hartmann, stellv. Kommandant Flo Sander und Markus Günzel. Er, sowie die Feuerwehrführung des Landkreises sprachen ihren herzlichsten Dank aus und beglückwünschten zur Ehrung. Bürgermeister Göll überreichte für die „40-Jährigen“ einen Gutschein für einen einwöchigen Urlaub im Feuerwehrheim in Bayrisch Gmain vom Freistaat Bayern und für die Ehepartner zusätzlich einen weiteren im gleichen Wert von der Gemeinde Kammerstein.
Kommandant Masching bedankte sich weiterhin bei Kassier Alexander Steffen, der 2023 bereits 30 Jahre aktiven Dienst vorzuzeigen hatte und überreichte ihm das Dienstzeichen für die Uniform.
Als Überraschung wurde Altbürgermeister Schnell von 1. Vorstand Hartmann und stellv. Kommandant Flo Sander von Kommandant Masching noch eine Holzplakette mit Feuerwehremblem überreicht. Schnell erhielt die Plakette als Dankeschön für die langjährige Treue zu Feuerwehr, und Sander für seinen langjährigen Einsatz als stellv. Kommandant und Jugendwart.
Neben den Vereinsmitgliedern der Jubelwehr der Freiweilligen Feuerwehr Kammerstein, einer Abordnung der Patenwehr Götzenreuth-Gauchsdorf, und den im Artikel genannten Festrednern waren auch, Kreisbrandinspektor Thomas Richter, Kreisbrandmeister Christian Loy (Landkreis Ansbach), Stadtbrandrat und 1. Vorsitzender des Bezirksfeuerwehrverbandes Holger Heller, Ehren-Kreisbrandinspektor Richard Götz und Hans-Peter Lohmüller, Ehren-Kreisbrandmeister Richard Böhm, 2. Bürgermeister Andreas Lippert, 3. Bürgermeister Christian Böhm, sowie Mitgliederinnen und Mitglieder des Gemeinderates der Gemeinde Kammerstein anwesend.