Wichtiges Können auf der Autobahn und Bundesstraße
Ein koordiniertes, ordentliches und organisiertes Arbeiten ist auf vielbefahrenen Straßen sehr wichtig und so veranstaltete die Feuerwehr Kammerstein mit der Schnelleinsatzgruppe der Johanniter aus Schwabach eine gemeinsame Übung.
Der ersteintreffende Rettungswagen fand am „Einsatzort“ zwei verletzte vor, von denen eine Person im Fahrzeug eingeklemmt war. Außerdem drohte der Pkw einen Hand hinabzurutschen. Während sich die ersten Einsatzkräfte der Johanniter um die Verletzten kümmerten, machten sich weitere Kräfte auf den Weg.
Wenig später traf die Feuerwehr Kammerstein mit zwei Löschfahrzeugen ein. Während das erste Fahrzeug besetzt mit 9 Floriansjüngern unverzüglich das Fahrzeug gegen weiteres Abrutschen mittels Greifzug sicherte und mit Unterbaumaterial stabilisierte sorgte die zweite Gruppe für die Sicherheit der Einsatzkräfte. Schnell wurde der Verkehrsicherungsanhänger in Einsatz gebracht und aufgebaut um verkehrslenkende Maßnahmen durch zu führen. Gleichzeitig kümmerten sich die Rettungskräfte um die außerhalb vom Fahrzeug liegende Person die schnell behandelt und abtransportiert werden konnte.
Die Behandlung bzw. Rettung der im Fahrzeug eingeklemmten Person erwies sich allerdings als schwieriger. Zum einen war das Fahrzeug in Schräglage, zum anderen klagte die Patienten über Rückenschmerzen. Deshalb musste eine sogenannte schonende Rettung vorgenommen werden. D. h. die Feuerwehr muss mit schwerem Werkzeug (Rettungsschere und Spreizer) das Dach entfernen und mit einer Schaufeltrage die Person befreien. Das Ziel wird in Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst durch ständige Absprache des weiteren Vorgehens erreicht. Wichtig ist bei der Rettung, dass sämtliche Gefahren für die Einsatzkräfte sowie der verletzen Person aus dem Weg geschafft werden. Es wird ein Zugang für den Rettungsdienst geschaffen und gleichzeitig festgestellt wo sich Seitenairbags befinden. Erst nach Begutachtung des Autos kann geschnitten werden. Nach rund einer Stunde konnte die eingeklemmte Person an den Rettungsdienst übergeben werden.
Was an diesem Abend langsam beübt wurde und welche Entscheidungen getroffen wurden geschieht im Ernstfall in Sekunden bzw. Minuten. Großes Fachwissen und genaues Arbeiten wird hier von den Einsatzkräften verlangt.
Nicht nur für die Feuerwehr sind diese Übungen wichtig, auch für die Schnelleinsatzgruppe der Johanniter. Diese steht den hauptamtlichen Rettungsdienst bei Großeinsätzen mit vielen Patienten schnell zur Verfügung. Um solche Übungen noch realistischer darstellen zu können, wurden die zwei Hilfsorganisationen von vier Mitgliedern des RUD-Team (Realistische Unfall Darstellung) der Johanniter unterstützt. Sie sorgten dafür, dass auch tatsächlich Verletzte vor Ort waren die bluteten und sich wie Verletze „aufführten“. Nach Beendigung der Übung wurde der ganze „Einsatz“ nochmal von Johannitern und Feuerwehr im Rückblick betrachtet.
Bei der Übung hatte auch Dr. Bert Westenburger als Notarzt mit teilgenommen, um die medizinische Seite entsprechend beleuchten zu können.